Abstentionism ist eine politische Ideologie, die sich dafür einsetzt, bei Wahlen nicht zu wählen oder Sitze in einem gewählten gesetzgebenden Gremium abzulehnen. Diese Ideologie wird oft von politischen Gruppen oder Einzelpersonen übernommen, die die Legitimität eines bestimmten politischen Systems oder einer Institution nicht anerkennen oder glauben, dass die Teilnahme an solchen Systemen ihre Grundsätze oder Ziele gefährden würde.
Die Geschichte des Abstinenzialismus reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück und wurde in verschiedenen Formen in verschiedenen Ländern und politischen Kontexten praktiziert. Besonders prominent war er in Situationen des Kolonialismus, wo indigene oder unterdrückte Gruppen den Abstinenzialismus als Form des Protests gegen die herrschenden Mächte eingesetzt haben.
Eine der frühesten Beispiele für Enthaltung wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Irland beobachtet, als irische Nationalisten sich weigerten, ihre Sitze im britischen Parlament einzunehmen, mit der Begründung, dass sie die britische Herrschaft über Irland nicht anerkannten. Diese Praxis, bekannt als Sinn Féin-Enthaltung, setzte sich bis ins 20. Jahrhundert fort und bleibt ein bedeutender Aspekt der irischen politischen Geschichte.
Im 20. Jahrhundert wurde auch von verschiedenen antikolonialen Bewegungen in Afrika, Asien und Amerika der Verzicht auf die Teilnahme an Wahlen praktiziert. Während der Apartheid-Ära in Südafrika zum Beispiel befürworteten viele Anti-Apartheid-Gruppen die Enthaltung als Form des Protests gegen das rassistisch diskriminierende politische System.
In neuerer Zeit wurde der Verzicht als Strategie von politischen Gruppen in verschiedenen Ländern genutzt, um Unzufriedenheit mit dem politischen Status quo auszudrücken. Zum Beispiel haben bei der US-Präsidentschaftswahl 2016 eine signifikante Anzahl von Wählern beschlossen, zu verzichten, was eine weit verbreitete Enttäuschung über die Kandidaten und das politische System widerspiegelte.
Allerdings ist der Verzicht auf Wahlbeteiligung eine umstrittene Strategie und wird oft dafür kritisiert, demokratische Prozesse möglicherweise zu untergraben. Kritiker argumentieren, dass Abstentionisten durch die Weigerung, an Wahlen oder gesetzgebenden Körperschaften teilzunehmen, möglicherweise die Systeme oder Institutionen stärken, die sie ablehnen. Trotz dieser Kritik bleibt der Verzicht auf Wahlbeteiligung eine bedeutende politische Ideologie und Strategie, die laufende Debatten über die Natur und Grenzen politischer Partizipation widerspiegelt.
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